Jens Förster über Veränderung


Kaum ein Mensch verändert sich entscheidend, wenn es ihm gut geht: Warum auch?

(Jens Förster. Der kleine Krisenkiller • 2017)


Wut


Sich abzureagieren, um Wut abzubauen, ist wie Benzin zu verwenden, um ein Feuer zu löschen.

(Brad Bushman)


Argusaugen


Wie mustern Fahrkartenkontrolleure in der S-Bahn die üblichen Verdächtigen?

(Bild: Ann Arbor Public Library)


Kompetenz und Arroganz


“Die Arroganz, mit der wir die Internet-Fragen unserer Eltern wiederum beantworten, steht uns eigentlich nicht wirklich gut zu Gesicht, wenn man bedenkt, dass meine Generation schon für das Panieren eines Schnitzels meist eine Telefonschalte mit der Mutter benötigt.”

Sophie Passmann, Alte weiße Männer: Ein Schlichtungsversuch

Foto by Max Erb – Max Erb, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org


Drama


“What is drama but life with the dull bits cut out…”

(Alfred Hitchcock • Foto: wikimedia commons)


Sprachbild

Tonight Jupiter gleamed fiercely in the blackness like a diamond in a raven´s forehead.

(Robert Silverberg, Capricorn Games, 1978)


Kontext, Bedeutung, Wahrnehmung


Alles erhält seine Bedeutung im Kontext. Das ist die systemische Sicht. Den Kontext an sich jedoch gibt es nicht. Wir erzeugen ihn durch unsere Wahrnehmung.


Berater im Organisationstheater


Als Angehöriger einer Elite hat der Berater Probleme zu lösen. Als Teil des Ensembles im Organisationstheater ist er selbst problematisch- ein Spieler, der allzu oft einen Part übernehmen muss, für den andere verantwortlich sein sollten.

(Rebekka Reinhard in “Hohe Luft 1/2020)

Foto: wikimedia commons / a graffiti art at Çarshia


Erklärungsprinzip


Ein Erklärungsprinzip benennt ein Phänomen, ohne dabei zu dessen Verständnis beizutragen. Wir gehen aber meistens so damit um, als sei es eine Erklärung.

“Sohn: Papa, was ist ein Instinkt?
Vater: Ein Instinkt, mein Sohn, ist ein Erklärungsprinzip.
Sohn: Aber was erklärt es denn?
Vater: Fast alles. Alles, was man damit erklären will.
Sohn: Sei nicht albern. Es erklärt doch nicht die Schwerkraft.
Vater: Nein, aber nur, weil niemand will, dass “Instinkt” die Schwerkraft erklärt. Wollten wir das, könnten wir einfach sagen, dass der Mond einen Instinkt hat, dessen Stärke sich umgekehrt proportional zum Quadrat der Entfernung verändert.”

(aus: Gregory Bateson • Ökologie des Geistes 1972)

Foto: wikimedia commons


Vertrauen


Vertrauen ist ein Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität. Diese Einsicht gilt für das gesamte Leben. Wer statt auf Vertrauen allein auf eigenes Wissen und Kontrolle setzen will, müsste unerträglich hohe Transaktionskosten zahlen. Die meisten Menschen gehen deshalb das Risiko des Vertrauens ein, zumal es Sanktionsmechanismen gibt. Wer einmal Vertrauen enttäuscht hat, tut sich schwer, es wiederzugewinnen.

nach: Niklas Luhmann 1968: Vertrauen: Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität
Abb.: Wikimedia commons